Wir betrachten nun zwei Geodäten, die von einem Punkt ausgehend in unterschiedliche Richtungen um das Schwarze Loch verlaufen.
Der in V-SeMo korrekt konstruierte Verlauf der Geodäten sieht so aus:
Stellen wir uns vor, im Sektor C10 des Sektormodells des Schwarzen Lochs befindet sich ein Stern. Dieser sendet entlang der von dir konstruierten Geodäten Lichtstrahlen aus. An ihrem Schnittpunkt in C5 befindet sich Karl in seinem Raumschiff.
Auf welcher Seite des Schwarzen Lochs sieht Karl den Stern? Wie begründest Du deine Entscheidung?
Die Anwort liegt auf der Hand: Karl sieht den Stern auf beiden Seiten des Schwarzen Lochs. Er sieht ihn aus zwei verschiedenen Richtungen; er sieht ihn zweimal. Man spricht von einem sogenannten Doppelbild.
Solche Doppelbilder konnten in der Realität von Galaxien mit dem Hubble-Teleskop aufgenommen werden:
Credit: ESA/Hubble & NASA
Ergänzung:
Befinden sich Lichtquelle, Schwarzes Loch und Beobachter auf einer Achse, dann kommt es zu einem ganz besonderen Phänomen: Da sich die Lichtstrahlen symmetrisch um das Schwarze Loch herum ausbreiten, sieht der Beobachter einen sogenannten Einsteinring. Wichtig ist, dass hierfür selbstverständlich nicht nur zwei Lichtstrahlen betrachtet werden müssen. Damit ein solches Bild entstehen kann, müssen Strahlen rund um das Schwarze Loch vom Beobachter gesehen werden können.